

Im Moment gibt es gerade eine gehörige Debatte, was das Ziel der Schule sei. Eltern sind nicht gerade sehr glücklich, weil ihre Kinder und Jugendlichen zwar viel pauken, aber oft nicht sehr lebenstüchtig aus der Schule kommen. Was ist da los? Lernen wir das richtige, das uns im Leben vorwärts bringt?
In unseren Breitengraden ist es an der Tagesordnung, 20 Jahre lang die Schulbank zu drücken. Oftmals sogar länger. Viele Arbeitskräfte werden zu Nachdiplomstudien aufgeboten, zu Executive MBA’s.
Meldungen im 2017 aus den Tagesmedien: Massenentlassungen von 1’300 Mitarbeitern bei General Electric – UBS wird eine weitere Abbaurunde ins Auge fassen – Banken werden zum harten Arbeitsplatz-Pflaster – Jobabbau: Darum trifft es jetzt die Banken und Versicherungen. Ingenieure, Spezialisten, Führungskräfte sind nicht mehr gefeit vor einem drohenden Jobverlust.
Bringt es das? Wir sind versessen darauf, eine gute Ausbildung zu haben, weil damit die Chancen im Beruf kräftig steigen. Und langsam “taged” es, dass dies kein Garant für einen gut qualifizierten Job bedeutet. Heerscharen von jungen Leuten studieren, ohne zu wissen wie sie später mal ihren Lebensunterhalt bestreiten wollen.
Was uns lebenstüchtig macht
Wenn wir die Sache näher betrachten, dann sind die inneren Qualitäten matchentscheidend. Sie laufen praktisch gänzlich ausserhalb der absolvierten Ausbildung. Das könnten wir jedoch lernen. Es sind Qualitäten, die uns als Menschen ausmachen, die uns zu der Person machen, die in uns angelegt ist. Oft sind es Eigenschaften, die uns selber gar nicht so bewusst sind:
- Mache ich das, was ich mir vornehme?
- Habe ich eine klare Sicht, was nun ansteht?
- Wenn etwas unerwartetes auftritt, beginne ich zu klagen und zu jammern, oder schaue ich genau hin, was nun angesagt ist?
- Bin ich zufrieden, mit dem was ich zur Zeit habe oder bin ich im Dauerstreit mit mir und dem Leben, dass es mich nicht gebührend begünstigt?
- Übernehme ich die Verantwortung für meine aktuellen Lebensumstände oder schiebe ich die Schuld dafür anderen in die Schuhe?
- Kann ich mein Leben aus der Adlerperspektive betrachten oder eher aus der Perspektive einer Ameise?
- Ist es mir möglich, sinnvolle Perspektiven und Szenarien zu entwickeln, oder lasse ich mich von den täglichen Problemen einmummeln?
- Kann ich meine vielen Ideen fokussieren, priorisieren und strukturieren oder verzettle ich mich in der Vielfalt?
- Kann ich andere Menschen auf meine Reise mitnehmen, begeistern oder igle ich mich ein und schotte mich ab?
- Kann ich mich für mich und meine Anliegen einsetzen oder passe ich mich an?
- Ist es mir gegeben, dass ich Konflikte und Unstimmigkeiten aushalten kann, bis ich sie sauber bereinigt habe?
- Kann ich mein Handeln und dessen Wirkung reflektieren und allenfalls durch bessere Strategien ersetzen?
- Kann ich mich selber motivieren?
- Bin ich in der Lage, meinen Selbstwert zu stärken und nicht durch andere einbeulen zu lassen?
All diese Fragen gehören für mich zum Thema Selbstkompetenz.
Ein paar Aspekte, um mich zu reflektieren und zu sehen wo überall ich meines Glückes Schmied bin…
Wissen, was ich möchte
Viele Menschen wissen, was sie nicht wollen. Und sie haben keine Ahnung, was sie denn möchten. Sowas kann man nicht aus der Tagesschau oder der Tagespresse erkennen. Da braucht es meist eine Tiefenbohrung. Impulse kommen aus der Tiefe des Seins. Wir suchen am falschen Ort! Wenn wir zulange nur nach der Pfeife von anderen tanzen, verlieren wir das Gschpüri, was WIR eigentlich möchten, was uns in unserem Wesenskern anspricht und begeistert.
Den eigenen Traum erkennen und ihm Leben einhauchen
Erfolgreiche Menschen, die ihre Arbeit mit Herzblut und Enthusiasmus ausführen, mit innerer Freude und einer ebenso tiefen Befriedigung, die machen selten das, was sie gelernt haben. Sie machen das, was sie sich selber beigebracht haben. Und sie machen das, was sie erfüllt, ohne nach links oder rechts zu schauen. Sie leben ihre Träume, nicht ihre konstruierten Vorstellungen von einem Beruf. Das macht den Unterschied aus zwischen Beruf und Berufung.
Beispiel – Mit ganz feiner Klinge: Marco Guldimann stellt in seiner Werkstatt in Schwamendingen Messer her, für die Topköche gerne mehrere Tausend Franken bezahlen.
Viel Erfahrung sammeln – wirkt wie ein Akkumulator
Will ein Mensch etwas machen und damit auch seinen Lebensunterhalt verdienen, so muss er viel Erfahrung darin haben. Er müsste von der Sache mehr verstehen und geübter sein als sein Umfeld, das von dieser Arbeit profitieren sollte. Ich sage oft: es müsste ein Erfahrungsschatz von ca. 10’000 Stunden bestehen.
Ich erinnere mich an die Meldung im Tagesanzeiger: Ein Milchpreis von mehr als einem Franken ist möglich.
Auf der Sittlisalp im Kanton Uri verdienen die Älpler pro Liter Milch fast doppelt so viel wie im Tal – dank geschicktem Marketing. Man könnte jammern ab dem Preis der Grosshändler für Milch von 65 Rappen pro Liter. Oder man kann etwas dagegen machen.
Es gibt sehr selten Situationen im Leben, bei denen wir nichts machen können. Meistens – wirklich in den allermeisten Fällen – lässt sich gezielt etwas in Bewegung bringen. Wir sind generell machtvoller als wir uns erträumen. Voraussetzung: ich übernehme meine Verantwortung für die Umstände, die gerade herrschen und stülpe sie nicht anderen Menschen über! Und dann packe ich an, was ansteht, Schritt für Schritt.
Arbeiten mit Prototypen
Probleme oder allgemeine Verbesserungen der Lebensumstände lassen sich nicht auf dem Reissbrett entwerfen. Sie sind meist zu komplex und zu vielschichtig! Es geht darum, in kleinen überschaubaren Schritten das anzupacken und umzusetzen, was gerade ansteht. Oft wollen wir zu grosse Schritte machen. Das ist vielfach unmöglich, weil es zu viel Energie von mir erfordert.
Ich spreche hier von Prototypen, die ich anpacke. Sie pflastern meinen Weg in meine bessere Zukunft. Und sie beinhalten ein sehr geringes Risiko fürs Scheitern. Ein Video dazu.
Das Konzept von den vielen Leben
Im Denken als sein eigener Lebensgestalter gehen wir davon aus, dass der Mensch eine Menge unterschiedlicher Leben gestalten kann; ähnlich wie wir sagen, eine Katze hat 7 Leben. Ich möchte beim Menschen die Anzahl der möglichen Leben nicht festlegen. Es ist immer eine Vielzahl. Ich habe da oft die Metapher von Wellen, die kommen und gehen. Wenn etwas zu Ende geht, ausebbt so gibt es früher oder später eine neue Welle, die wir surfen können. Spannend wird es, wenn ich beim Ausebben einer Welle nicht allzulange warte, bis ich mir eine neue Welle suche.
Das gibt ein gutes Gefühl. das Leben ist nie plötzlich fertig, aus. Es schafft immer einen Raum für ein weiteres Leben, das wir packen können, wenn wir wollen und nicht in der Depression versinken. Ein Video dazu.
Gute Entscheide
Gute Entscheide brauchen immer eine Bandbreite an verschiedenen Möglichkeiten. Ich sage hier: wir brauchen Wahlfreiheit. Wenn wir uns nur für eine Variante entscheiden können, dann sind wir regelrecht in einer Zwickmühle, einer Pattsituation. Da kann nicht ein bewusster Entscheid gefällt werden. Sondern ich bin gezwungen, ja oder nein zu sagen. Das bringt uns Menschen meist in eine Bedrängnis. Und es führt uns vor Augen, dass wir uns nur ungern so in die Enge treiben lassen.
Wenn du einen Sparring Partner brauchst, um wieder eine gewisse Dynamik in deinem Leben hinzukriegen, dann melde dich. Ich unterstütze dich gerne. Melde dich!
Herzlich