Oftmals ist der Mensch so im Arbeitsprozess eingespannt, dass er einfach den Weg nicht sieht, sich beruflich anders zu orientieren. Es gibt in der Regel Sachzwänge, die bremsen. Oder du möchtest deine gegenwärtige Arbeit nicht einfach so an den Nagel hängen. Wer weiss schon, was nachher kommt. Da ist der Mensch oft vorsichtig, übervorsichtig – mit Recht!
In beruflichen Um- oder Neuorientierungen ist es oftmals sehr weise, die Sache sachte anzugehen. Abrupte Wechsel führen dazu, dass wir oft in einen grossen Leistungsdruck gelangen, geschwängert von Überlebensangst. Das lähmt uns. Und es besteht die Gefahr, dass wir in ein Loch fallen und nur noch schwer herausfinden. Davor haben wir Respekt.
Um solchen Situationen ihre Gefahr zu nehmen und einen langsamen, gut kontrollierten Wechsel zu ermöglichen, hilft das Konzept des Cappuccino-Workers.
Das Konzept des “Cappuccino-Workers”
“Cappuccino-Worker” gestalten ihre beruflichen Projekte in drei unterschiedliche Ebenen. Wie bei der Zusammensetzung bei einem Cappuccino:
(1) Der Brotjob, der die finanziellen Grundbedürfnisse sichert, entspricht dem schwarzen Kaffee.
(2) Der Traumjob: Dazu kommen als Milchschaum Tätigkeiten, die sich gerade im Aufbau befinden. Das kann eine Neuorientierung sein, etwas, das noch nicht zuverlässige Einkünfte generiert aber das Potential dazu hat. Je besser der Traumjob Erträge abwirft, desto mehr kannst du den Brotjob reduzieren.
(3) Der Funjob: Und oben drauf als Schokopulver unregelmäßige Tätigkeiten oder Sonderjobs, kleine Leckerbissen, die man nicht wegen dem Einkommen macht sondern einzig aus Spass oder um sich in der Öffentlichkeit bekannt zu machen.
Wie anwenden?
Sobald du dich auf den Weg machst, deinen Traumjob in Angriff zu nehmen, ist es oft angesagt, deinen aktuellen Job um einen guten Prozentsatz zu reduzieren. Damit schaffst du dir Raum deine neue Herausforderung einzuleiten und in kleinen Schritten zu verwirklichen. Sollte dies nicht möglich sein, so wird es meist eng.
Und sobald du ein wenig Luft hast, kannst du dich daran machen, die Milch zu schäumen und das an die Hand zu nehmen, wofür dein Herz schlägt und das dir “glänzigi Äugli” beschert. Ich wünsche dir viel Freude dabei!
Die Systemik des “Cappuccino-Workings”
Warum ist das Konzept des “Cappucino-Workers” interessant für Menschen? Praktisch in jedem Coaching-Gespräch, bei dem es um eine mögliche berufliche Veränderung geht – kommt das Grundthema zur Sprache. Oft habe ich mir Gedanken gemacht, wieso das ein so wichtiges Thema wird. Seit einiger Zeit kommt hier Licht ins Dunkel. Und ich bin froh; ich habe es nicht so gerne, wenn mich etwas über lange Zeit “verfolgt”.
Meine Erkenntnis ist folgende:
Der Mensch strebt in seinem Leben nach einem vernünftigen Mass an Selbstbestimmung und Sinnhaftigkeit. Menschen brauchen Begeisterung, als Motor für ihre Motivation.
In unserer Arbeitslandschaft ist es inzwischen ganz normal, sich auf einen Job zu bewerben, eine Stelle zu suchen und anzunehmen. Mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrags erklären wir uns meistens auch bereit, unsere eigenen Werte denen des Unternehmens unterzuordnen. Das machen wir ebenfalls mit unseren Träumen, unseren Lebensvisionen. Früher oder später reagiert der Körper auf eine solche Missachtung. Der Mensch fühlt sich zusehends unwohl, wenn er seine inneren Impulse unterdrücken muss, zugunsten von Werten und einem Verständnis, in dem es vorwiegend um einen guten EBIT geht. Wer hat schon den Mut, seinem Arbeitgeber mal “nein” zu sagen? Hinzustehen und zu sagen, dass er dies oder jenes ethisch nicht vertreten kann. Und das alles, um Ende Monat einen gesicherten Betrag zu erhalten, der einem den Lebensunterhalt ermöglicht. Ein Nein wird allzuschnell als Arbeitsverweigerung betrachtet und somit nicht geduldet, sofort geahndet. Natürlich ist das nicht in jedem Unternehmen die Kultur – aber bei weitaus der meisten! Leider sind dies alles Unternehmen, die sich langsam vom Markt hieven. Eine solche Kultur führt dazu, dass das Unternehmen seine Innovation, seine Kundennähe, seine Mitarbeitertreue verliert. Mit Geld kann man dies nicht mehr gut machen. Das lässt sich nicht erkaufen.
So ist es naheliegend, dass viele Mitarbeiter sich hier herauswinden wollen. Solche Pattsituationen sind auf Dauer schwer zu ertragen. Also denken sie darüber nach, sich mehr Raum für Selbstbestimmung und Sinnaftigkeit zu ermöglichen. Und so ist es absolut verständlich, dass der Mensch sich anders orientiert, sich ein zweites Standbein erträumt und sich damit der Ebene 1 “Brotjob” langsam entzieht. Oft ist dieser Schritt eine Art Befreiungsschlag und erhöht die Lebensqualität des Menschen markant.
Diese Entwicklung wird weiter gestärkt, wenn sich der Mensch beginnt der Ebene 2 “Traumjob” zu widmen. So löst er sich langsam aus der Situation, die für ihn über Jahre als unlösbar erschienen.
Mentoring / Coaching für “Cappuccino-Worker”
Wenn du das Bedürfnis hast, deine geplante Neuorientierung mit einer Person auszutauschen, die dich versteht und mit der du stimmige Lösungen findest, melde dich – ich nehme mir gerne die Zeit! Der Cappuccino ist bereit!
Herzlich
3 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort
[…] Das nachfolgend skizzierte Vorgehen ermöglicht Dir, dich sehr speditiv um eine neue Aufgabe zu kümmern. Dies kann sowohl ein Job sein als auch ein einzelner Auftrag als Cappuccino-Worker. […]
[…] Lebenserfahrung. Und bereits auf der Suche nach ihrem eigenen Lebensstil. Bis anhin war sie eine Cappuccino-Workerin. Sie hat sich ihren Lebensunterhalt mit verschiedenen Tätigkeiten ermöglicht und dabei sehr viele […]
[…] Herzen von Menschen. Und der Strom versiegt nicht. Andreas macht neben seinem Brotjob noch diesen Funjob und verdient damit inzwischen mehr als an seinem Brotjob. Er macht kein Marketing, keine Homepage […]